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German Championship Wrestling war eine Fantasy Wrestling Liga, die von 1997 bis 2008 ohne Unterbrechung aktiv war.
In diesem Bereich findet ihr Informationen über Fantasy Wrestling im allgemeinen und die GCW im speziellen.
Was ist Fantasy Wrestling?Fantasy Wrestling ist ein textbasiertes Rollenspiel. Der Spieler schlüpft dabei in die Rolle eines Wrestlers und lässt ihn gegen die Wrestler anderer Spieler einer Liga antreten. Die Spielleitung setzt dafür in bestimmten Abständen Kämpfe an und die Spieler reagieren mit ihren Charakteren entsprechend auf die Vorkommnisse. Der Ausgang der Kämpfe wird meist von der Spielleitung nach bestimmten Kriterien entschieden, ist abgesprochen, seltener auch dem Zufall oder einem Simulator überlassen. Das Fantasy Wrestling hat eigentlich kein vordefiniertes Ziel oder Ende. Entsprechend des realen Vorbilds gibt es im Spiel aber Meisterschaftsgürtel und andere Titel zu gewinnen. Auch wenn Pro Wrestling in Wirklichkeit natürlich abgesprochen ist, im Fantasy Wrestling wird meistens so getan, als wäre alles echt.Fantasy Wrestling im Internet, deswegen auch eWrestling genannt, hat seinen Ursprung in den USA. Im deutschsprachigen Raum ging es ab 1996 los. Zu den ersten Ligen gehörte auch die GCW. Spielprinzip der GCWNach dieser sehr allgemein gehaltenen Einführung zum Thema Fantasy Wrestling nun ein etwas ausführlicherer Blick zum konkreten Spielprinzip der GCW.Um in der GCW mitzuspielen galt es zuerst einen eigenen Charakter zu erschaffen. Dieser musste tatsächlich eine Eigenkreation sein, insbesondere real existierende Wrestler waren in der GCW nicht erlaubt. Mit den Daten des Wrestlers und der eigenen Emailadresse meldete man sich an. Ab 1999 war der Anmeldung eine Kostprobe beizulegen, das sogenannte Probe-RP sollte die Beurteilung erleichtern: Passt die Figur überhaupt zur GCW und hat der Spieler das Zeug sich hier durchzusetzen? Diese Aufnahmeprüfung fürchteten selbst (später) erfolgreiche Spieler! Tatsächlich scheiterten aber die wenigsten, die sich halbwegs Mühe gaben. Als Einsteiger konnte man wahlweise einen Wrestler oder ein festes Tag Team anmelden, etwaige Nebenfiguren inbegriffen. Etablierten Spielern waren bis zu drei aktive Wrestler erlaubt, dies wurde aber nur von wenigen Leuten praktiziert. War die Anmeldung erfolgreich, wurde der Wrestler ins Roster und der Spieler auf die Mailinglist aufgenommen. Ab diesem Zeitpunkt standen sofort alle Möglichkeiten offen. In der GCW konnte man ohne Einschränkung oder Vorgaben zu jeder Zeit die Mailinglist nutzen. Dem Spieler stand es völlig frei, wie er dafür sein Roleplay gestaltet. Viele nutzten die Möglichkeit auf der Mailinglist die Vergangenheit oder das Privatleben ihres Charakters zu beleuchten, andere nutzten es in erster Linie, um sich auch außerhalb der Shows zu Geschehnissen in der Liga zu äußern. Über die Mailinglist wurde man regelmäßig von der Spielleitung informiert, wann die nächste Show stattfand, wer dort kämpft und bis wann das Roleplay dafür abzugeben war. Aus dem eingegangenen Roleplay wurde dann eine zusammenhängende, chronologisch aufgebaute Show gebastelt, Übergange zwischen den diversen Szenen kommentiert und die eigens geschriebenen Matches eingebaut. Es wurde bei den Shows dabei immer so getan, als würde gerade alles im Fernsehen ausgestrahlt werden. Dafür ging man davon aus, dass in der Halle überall Kameras verteilt waren, die so auch das Geschehen backstage erfassen konnten. Im Vergleich zum realen Vorbild lag der Fokus vor allem eben darauf, der Anteil und die Anzahl der Kämpfe war in den GCW Shows hingegen deutlich geringer. Die Shows waren Dreh- und Angelpunkt der Liga. Hier hatte man Gelegenheit mit den anderen Charakteren zu interagieren, sich Gegner oder Verbündete zu suchen. Zu diesem Zweck haben sich die Spieler auch regelmäßig untereinander abgesprochen und gemeinsam Roleplay geschrieben. Letztlich ging es darum Kämpfe aufzubauen, um einen Konflikt im Ring auszutragen oder einfach nur herauszufinden, wer der bessere Wrestler ist. War ein Kampf angesetzt haben die Kontrahenten dafür Roleplay abgegeben, welches u.a. beschrieb wie der Wrestler zum Ring kommt, wie er sich im Ring und direkt nach dem Kampf verhält. Auch Unbeteiligte konnten sich in einen Kampf einmischen, in welchem Umfang dem stattgegeben wurde entschied die Spielleitung. Der Ausgang des Matches konnte zwischen den Parteien abgesprochen sein, in den meisten Fällen wurde es aber vom Office nach Qualitätskritieren entschieden. Der Sieger sollte damit für eine gute Leistung belohnt werden, in manchen Fällen wurde aber auch ein Matchende gewählt, das eine Fehde (Storyline) voranbringen sollte. Veranstaltungen der GCW fanden in der Regel in Frankfurt statt, in der GCW Arena, einer für das Spiel erfundenen Halle. Durch diesen festen Veranstaltungsort hatte die GCW eine Heimat. Man bot ein vertrautes Umfeld, Mauern mit Geschichte. Alle paar Monate gab es besondere Shows, sogenannte PPVs (Pay-Per-Views), die auch vergleichsweise umfangreich waren und die Höhepunkte des Jahres darstellten. Man gab sich deswegen dort besonders Mühe. Bei PPVs mussten gewöhnlich alle Gürtel verteidigt werden und es fanden spezielle Matches statt, die nur bei einem bestimmten PPV ausgetragen wurden. Fehden hatten oft das Ziel in einem Match bei einem PPV beendet zu werden. Bekam man dafür dann auch noch eine exklusive Matchart zugesprochen, wie etwa das Fire Death Match, wurde die Konfrontation noch zusätzlich aufgewertet. Für viele Spieler war es ein erklärtes Ziel im Main Event eines GCW PPVs zu stehen und im Idealfall dort den World Title zu gewinnen. Grundsätzlich stand jedem Spieler frei sich eigene Ziele zu setzen und zu verfolgen. Es wurde seitens der GCW nie vorgeschrieben, wer mit wem gemeinsame Sache zu machen hatte. Letztlich sollte der Spaß am gemeinsamen Schreiben im Vordergrund stehen. AlleinstellungsmerkmaleDie GCW war ein Vorreiter im deutschsprachigen Raum und hat das Fantasy Wrestling mit ihren Ideen geprägt.German Championship Wrestling war die erste Liga, die keine Real Wrestler erlaubte. Als ebenfalls erste Liga hat man in der GCW die Matches durch eine Qualitätsbeurteilung des Roleplays entschieden. Beides war wenige Jahre später Standard. Die GCW hatte einen vergleichsweise hohen Anteil an weiblichen Spielern und Charakteren, diese waren gleichberechtigt und hatten somit Zugang zu allen Titeln. Einen weiblichen World Champion gab es so auch zuerst in der GCW. Durch den Einsatz einer Mailinglist bot man den Spielern größtmöglichste Flexibilität und kreativen Gestaltungsraum, die GCW war dabei lange Zeit die einzige Liga mit einer Mailinglist für Roleplay. Kennzeichnend für die GCW war eine abwechslungsreiche, lebendige Spielwelt mit viel Liebe zum Detail. Notwendige Figuren wie Kommentatoren, Reporter oder gar der Hausmeister waren nicht etwa austauschbares Beiwerk sondern ausgereifte Charaktere mit Eigenleben und hohem Wiedererkennungswert. Die Qualität des Match Writings und der Kommentierung insgesamt galten zudem als Markenzeichen der GCW. |
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